Jeder Mensch hat das Bedürfnis, verstanden zu werden, bzw. sich verstanden zu fühlen. Nicht jeder Mensch hat dafür jedoch Kommunikationsformen erlernt bzw. entwickelt. Manche brauchen dazu unterstützende Mittel. Die Unterstüte Kommunikation ist ein prozesshafter Weg, den die Kommunikationspartner:innen miteinander begehen. Im Arbeitsalltag ist dazu oft wenig Zeit bzw. Raum. Außerdem ist es notwendig, ein breites Spektrum an Kommunikationsmöglichkeiten zu kennen und Sicherheit darin zu entwickeln. Die kooperative Entwicklung von Kommunikation wird in diesem Kurs mit dem Phänomen des Spiels verbunden, bzw. ist Spiel eine kommunikative Form, die Perspektiven erweitert und Barrieren überwindet. "Im Spiel finden vitale und schöpferische Kräfte des Menschen ihren lustvollen Ausdruck. Gerade das zweckfreie Tätigsein erfüllt den Menschen mit Spannung und Freude. Zweckfrei bedeutet auch, dass der Mensch offen ist für die Gestaltungsmöglichkeiten, die das Material und die Situation gerade eröffnen. Das Spiel wird zerstört, wenn man versucht, es zu funktionalisieren." (Barbara Senckel, 2006, Mit geistig Behinderten leben und arbeiten, S. 327, München: Beck)
Im Zentrum des Kurses steht das Spiel. Die Lern-Paare kommen, um hier aktiv Zeit abseits vom Alltag miteinander zu verbringen. Unter professioneller Anleitung werden Spiele angeboten, das Spielmaterial sind unter anderem unterschiedliche Kommunikationshilfen (Bildkarten, Fotokarten, Big Mac, All-turn-it-Spinner) , die eingesetzt werden, um das Spiel zu meistern. Die Gruppe wird zum Übungs- und Probierfeld der Kommunikation. Kommunikationsanlass ist das jeweilige Spiel. Als Spiele eignen sich alle möglichen Spielformen: Funktionsspiel, Konstruktionsspiel, Symbol- und Rollenspiel oder Regelspiel. Den Anfang erleichtern Spiele, die eventuell schon bekannt sind (Mein rechter Platz ist leer, Obstsalat, Memory, …). Die Einführung eines Spiels führt häufig zu einer Phase der Unsicherheit, die durchaus seine Berechtigung hat. Am besten ist es das Spiel kurz zu erklären, dabei wesentliche Teile vorzuzeigen (eventuell gleich mit Spielpartner oder teilweise im Spiel) und dann einfach darauf loszuspielen. Gemeinsam findet man Wege, dass alle partizipieren können. Die Heterogenität der Gruppe ist hierbei ein großer Vorteil.
Die Motivation zur Kommunikation findet auf unterschiedlichen Ebenen statt:
Wichtig dabei ist, dass die spielerische, offene Haltung durch die KursleiterInnen vorgelebt wird.
Der Rahmen bietet Orientierung:
Ein Fernziel dabei ist es, dass die TeilnehmerInnen selbst eine Spielauswahl für das bekannte Spiel treffen (Pkt 2.: nicht Vorstellen des Tagesplanes, sondern Wahl des Spieles).
Für die TeilnehmerInnen und Interessierte besteht die Möglichkeit, sich den UK-Spielekoffer auszuleihen.
Menschen mit Kommunikationsbarrieren und ihre agog. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Der Kurs ist für Menschen, die im Diakoniewerk arbeiten gratis und kann von begleitenden Mitarbeiter:innen in der Arbeitszeit besucht werden (nicht Bildungsurlaub). Sie melden sich bei der Diakonie Akademie über die Homepage an. Menschen mit Beeinträchtigung melden sich bei Frisbi an und können Bildungsurlaub beantragen.
Bitte melden Sie sich zeitgerecht, spätestens bis zum Anmeldeschluss zum Seminar an.
Sollten Sie sich aus unterschiedlichen Gründen wieder abmelden, verrechnen wir ab 30.06.2025 50% des Kursbeitrages. Bei einer Abmeldung später als drei Werktage vor Seminarbeginn bzw. bei Nichtabmeldung oder Fernbleiben muss der volle Seminarpreis in Rechnung gestellt werden. Ausnahmen sind leider nur möglich, wenn ein:e Ersatzteilnehmer:in genannt wird oder wenn eine Person von der Warteliste den Platz übernehmen kann.